Prähistorischer Fundort La Motilla del Azuer: Ein einzigartiges bronzezeitliches Befestigungsdorf




In der Ebene bei Daimiel (Ciudad Real) ragt der Prähistorische Fundort La Motilla del Azuer als eines der bemerkenswertesten bronzezeitlichen Befestigungsdörfer auf der Iberischen Halbinsel empor. Diese „Motilla“—ein befestigter Erdwall mit zentralem Brunnen—versetzt Sie über 4 000 Jahre zurück, als Gemeinden ihre Wasserquellen gegen Trockenperioden sicherten.
Was ist eine Motilla?
Eine Motilla ist ein charakteristisches bronzezeitliches Siedlungstyp der Mancha (2200–1500 v. Chr.), gekennzeichnet durch:
- Künstlicher Hügel: aufgeschüttete Erde und Steinbefestigungen.
- Ringwälle: Erd- und Steinschüttungen, die den Ort umgeben.
- Zentraler Brunnen: ganzjähriger Zugang zu Wasser.
Lage und Anreise
Der Fundort liegt am Ufer des Azuer-Bachs im Gemeindegebiet von Daimiel, sichtbar von der Landstraße CM-412. Ein Interpretationszentrum erläutert Bauweisen und Alltagsleben.
Funktionen der Siedlung
- Verteidigung: Schutz vor fremden Angriffen.
- Wassermanagement: Sammlung und Speicherung spärlicher Regenfälle.
- Wirtschaftliches Zentrum: Landwirtschaft und Viehwirtschaft in einer trockenen Region.
Wichtige Funde
- Glockenbecher-Keramik: verzierte Tongefäße.
- Werkzeuge aus Feuerstein und Bronze: landwirtschaftliche und haushaltsnahe Geräte.
- Wohnreste: Häuser und Vorratsräume um den Brunnen.
- Tierknochen: Nachweise von Rinder- und Schafhaltung.
Besucherinformationen
- Interpretationszentrum: Di–So geöffnet, mit Ausstellungen zu Bronzezeit und Bauweise.
- Freie Besichtigung: Informationstafeln vor Ort erläutern den Aufbau.
- Geführte Touren: Voranmeldung empfohlen für vertiefte Einblicke.
La Motilla del Azuer bietet einen einzigartigen Einblick in die bronzezeitliche Ingenieurskunst – eine befestigte Siedlung, die den Wasserhaushalt und das Gemeinschaftsleben in der Ebene von La Mancha sicherte.
Anfahrt
Dezimal: 39.042778°, -3.496944°
DMS: 39°2'34" N, 3°29'49" O